Elektronische vs. mechanische Schaltgruppen

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Mechanisch, elektronisch oder als integriertes Getriebesystem – wir zeigen dir die Unterschiede, Vorteile und Nachteile der verschiedenen Schaltungstechniken bei SIMPLON.

Elektronische vs. mechanische Schaltung – von Rennrad bis E-MTB

Ob Rennrad, Gravel oder E-Mountainbike: Die Wahl der Schaltung hat großen Einfluss auf Performance, Fahrgefühl und Wartungsaufwand. Die Frage lautet längst nicht mehr nur „Shimano oder SRAM?“, sondern auch: „Elektronische Schaltung oder integriertes Getriebe wie Pinion?“

In diesem Artikel erfährst du:

  • Die wichtigsten Unterschiede zwischen elektronischen und mechanischen Schaltsystemen
  • Welche Lösungen SIMPLON aktuell bei Rennrädern, Gravelbikes und E-MTBs einsetzt
  • Wo elektronische Systeme ihre größten Vorteile haben – und wo mechanische Schaltungen punkten

Was ist eine Schaltgruppe – und wie unterscheidet sie sich beim E-Bike?

Bei klassischen Fahrrädern (z. B. Rennrad) umfasst eine „Schaltgruppe“ alle Komponenten für Schalten und Bremsen: Schalthebel, Bremsen, Kurbel, Kettenblätter, Kassette, Kette, Schaltwerk und Umwerfer. Shimano und SRAM liefern diese als abgestimmtes Gesamtpaket.

Bei E-Bikes kann das anders aussehen:

  • Mit Shimano oder SRAM bekommst du wie gewohnt Schaltung + Bremsen – der Motor ist ein separates System.
  • Bei Pinion E-Drive steckt die elektronische Getriebeschaltung direkt im Motorblock – Bremsen kommen von einem anderen Hersteller (z. B. Magura).

Grundsätzlich gilt: Je hochwertiger die Schaltung, desto präziser und schneller sind die Gangwechsel, desto langlebiger die Komponenten – und oft auch desto geringer das Gewicht. Elektronische Systeme bringen zusätzlich Features wie App-Anbindung, individualisierbare Schaltlogik und oft weniger Wartungsaufwand.

Wie funktionieren mechanische, elektronische und integrierte Schaltungen?

Mechanische Schaltung

Nach wie vor weit verbreitet – sowohl bei Rennrädern als auch bei MTBs – ist die mechanische Schaltung. Der Gangwechsel erfolgt über dünne Bowdenzüge, die Schalthebel mit Umwerfer (vorn) und Schaltwerk (hinten) verbinden.
Betätigst du den Schalthebel, wird der Schaltzug um eine definierte Strecke verkürzt oder verlängert. Dadurch bewegt der Umwerfer die Kette vorne auf ein anderes Kettenblatt oder das Schaltwerk hinten auf ein anderes Ritzel.
Bei SIMPLON-Bikes sind die Züge oft vollständig im Rahmeninneren verlegt – das schützt vor Schmutz und sorgt für eine aufgeräumte Optik.

Elektronische Schaltung

Hier übernehmen elektrische Impulse die Arbeit der Bowdenzüge. Das Schaltsignal wird per Kabel (z. B. Shimano Di2) oder kabellos via Funk (z. B. SRAM AXS) an die Schaltelemente übertragen. Kleine Stellmotoren bewegen präzise die Kette oder – bei Riemenantrieben – die Getriebekomponenten.
Die Energie liefern integrierte Akkus – je nach System einer pro Schaltwerk oder ein zentraler Akku für das gesamte System. Vorteil: kein Zugverschleiß, präzises Schalten auch unter Last, oft individuell programmierbar per App.

Integrierte Getriebeschaltung (z. B. Pinion E-Drive)

Bei manchen E-MTBs und Trekking-Bikes steckt die Schaltung direkt im Motorblock – wie beim Pinion E-Drive. Hier wird ein geschlossenes Mehrgang-Getriebe elektronisch gesteuert, oft kombiniert mit einem wartungsarmen Riemenantrieb.
Geschaltet wird per Knopfdruck, auch im Stand. Bowdenzüge und außenliegende Schaltwerke entfallen komplett – die Technik ist vor Schmutz und Steinschlägen geschützt.

SIMPLON deckt das gesamte Spektrum ab – drei Modelle als Beispiele für jede Schaltungsvariante

Bei SIMPLON findest du für jede Art der Schaltung das passende Bike. Drei aktuelle Modelle zeigen, wie vielfältig die Technik sein kann:

  • Mechanische Schaltung – KIARO Core 105
    Ein vielseitiges Endurance-Rennrad, das mit bewährten mechanischen Gruppen wie Shimano 105 ausgestattet werden kann. Ideal für alle, die Wert auf direkte Bedienung und klassische Technik legen.
  • Elektronische Schaltung – PAVO Di2/AXS
    Ein High-Performance-Rennrad, erhältlich mit Shimano Di2 oder SRAM eTap AXS. Für präzise, schnelle Gangwechsel und ein aufgeräumtes Cockpit ohne sichtbare Züge.
  • Integrierte Getriebeschaltung – RAPCON :ePinion
    Ein E-MTB, bei dem Motor und Schaltung im Pinion E-Drive (MGU) vereint sind. Wartungsarm, robust und optional mit Riemenantrieb – perfekt für anspruchsvolle Trails und widrige Bedingungen.

Was sind die Vorteile und Nachteile einer mechanischen Schaltung?

Mechanische Schaltungen haben nach wie vor ihre Stärken: Sie sind unkompliziert, leicht und im Vergleich zu elektronischen Systemen meist günstiger. Wer viel fährt, robuste Technik schätzt und sein Budget im Blick behalten möchte, trifft mit dieser Variante oft die richtige Wahl – egal ob Rennrad, Gravel-Bike, Mountainbike oder Trekkingrad.

Vorteile

Ein großer Pluspunkt ist das Gewicht: Ohne Akku, Motor oder zusätzliche Kabel ist eine mechanische Schaltung in der Regel leichter als ein elektronisches System. Das spart Energie bei langen Anstiegen und sorgt für ein direkteres Fahrgefühl.

Auch preislich liegt die mechanische Variante meist deutlich unterhalb elektronischer Lösungen – sowohl bei der Anschaffung als auch bei Ersatzteilen und Reparaturen. Dank des einfachen, gut verständlichen Aufbaus können Defekte schnell behoben werden, oft sogar unterwegs. Ersatzteile wie Züge, Hüllen oder Ritzel sind nahezu überall erhältlich – ein wichtiger Vorteil auf Radreisen oder bei Touren fernab großer Städte.

Nachteile

Schaltvorgänge sind bei mechanischen Systemen meist etwas schwergängiger und weniger präzise als bei elektronischen Varianten. Zudem verschleißen Schaltzüge mit der Zeit, was regelmäßige Wartung erfordert. Bei starker Verschmutzung oder Regenfahrten kann sich die Schaltqualität schneller verschlechtern als bei einem geschlossenen, elektronisch gesteuerten System.

Trotzdem bleibt die mechanische Schaltung eine bewährte, vielseitige Lösung für alle, die einfache Technik bevorzugen und Wert auf Reparaturfreundlichkeit legen.

Was sind die Vorteile und Nachteile einer elektronischen Schaltung?

Elektronische Schaltungen liegen im Trend – und das nicht nur bei Rennrädern. Auch Gravel Bikes, E-Mountainbikes und Trekking-Bikes profitieren von der präzisen, komfortablen Technik. Ob Shimano Di2, SRAM eTap AXS oder ein integriertes Getriebesystem wie Pinion E-Drive: Der Gangwechsel erfolgt hier per Knopfdruck oder Funksignal – schnell, leise und zuverlässig.

Vorteile

Ein großer Pluspunkt ist der hohe Schaltkomfort. Schon ein leichtes Antippen reicht, um den Gang zu wechseln – ganz ohne Kraftaufwand. Das ist besonders angenehm bei langen Touren, Anstiegen oder wenn die Hände ermüdet sind. Viele Systeme erlauben das Schalten aus unterschiedlichen Lenkerpositionen, was zusätzlichen Komfort und Sicherheit bringt.

In Sachen Präzision sind elektronische Systeme klar im Vorteil. Ein Stellmotor sorgt dafür, dass die Kette oder das Getriebe immer exakt in Position läuft – Nachjustieren ist nicht nötig. Selbst unter hoher Last, etwa beim Bergauffahren oder Sprinten, bleiben die Schaltvorgänge sauber und schnell. Bei integrierten Getrieben wie Pinion ist die Technik zudem vor Schmutz, Steinschlägen und Witterung geschützt und kann sogar im Stand geschaltet werden.

Auch die Optik profitiert: Sichtbare Schaltzüge entfallen, Kabel verlaufen intern oder entfallen komplett bei kabellosen Systemen wie SRAM AXS. Das sorgt für einen cleanen Look und reduziert den Wartungsaufwand, da es keine Züge gibt, die verschleißen oder schwergängig werden.

Nachteile

Elektronische Systeme sind in der Anschaffung teurer als mechanische Varianten und meist auch etwas schwerer. Sie sind zudem vom Akku abhängig – dieser muss regelmäßig geladen werden. In der Praxis hält eine Akkuladung jedoch für viele tausend Schaltvorgänge, und der Ladezustand lässt sich bei den meisten Systemen einfach kontrollieren.

Schaltungssysteme bei SIMPLON – Shimano, SRAM und Pinion im Überblick

Bei SIMPLON kommen vor allem zwei Arten von Schaltungstechnik zum Einsatz: klassische Schaltgruppen von Shimano und SRAM sowie integrierte Getriebesysteme von Pinion. Beide Lösungen haben ihre eigenen Stärken und Einsatzbereiche.

Shimano bietet ein breites Spektrum an mechanischen und elektronischen Gruppen für Rennrad, Gravel und Mountainbike. Von der High-End-Gruppe Dura-Ace Di2 für den Profisport über die vielseitige Ultegra Di2 bis hin zur preislich attraktiven 105 reicht das Angebot – alle bekannt für Präzision, Langlebigkeit und ein ausgereiftes Schaltgefühl.

SRAM setzt im High-End-Bereich vor allem auf seine kabellosen eTap AXS-Gruppen. Die Red AXS gilt als eine der leichtesten Komplettgruppen am Markt, während die Force AXS nahezu dieselbe Technik zu einem günstigeren Preis bietet. Die intuitive Bedienung und die cleane Optik ohne Schaltzüge sind Markenzeichen der AXS-Serie.

Pinion verfolgt einen anderen Ansatz: Hier sitzt die gesamte Schaltung in einem geschlossenen Getriebegehäuse, kombiniert mit einem Motor. Geschaltet wird elektronisch per Knopfdruck – auch im Stand – und optional mit einem wartungsarmen Riemenantrieb. Diese Lösung ist besonders robust und unempfindlich gegenüber Schmutz, Steinschlägen und Witterung. Aktuell setzt SIMPLON diese Technik beim RAPCON :ePinion (E-MTB) sowie beim KAGU :ePinion High und KAGU :ePinion Mid (Trekking Bikes) ein.

Neugierig geworden? Wähle in der Bike-Übersicht deine Kategorie und sieh im Konfigurator, welche Schaltungssysteme verfügbar sind – vom elektronischen Rennrad-Setup bis zum Pinion-Getriebe.

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