Dämpfer einstellen leicht gemacht

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Steigere Performance und Fahrkomfort an deinem Bike, indem du Federgabel und Dämpfung richtig einstellst. Simplon zeigt dir in 5 Schritten, wie es geht!

In 5 Schritten zur perfekten Federgabel- und Dämpfereinstellung

Egal, ob Hardtail oder Fully, nur mit einem optimalen Fahrwerk-Setup kannst du die Potenziale an deinem Mountainbike voll ausschöpfen. Schnell wirst du merken, dass durch die Anpassungen sowohl Fahrkomfort als auch die Performance gesteigert werden.
Simplon zeigt dir, mit welchen Handgriffen du Gabel und Dämpfer richtig einstellst und so das Beste aus deinem Bike herausholst – für mehr Spaß im Trail!

Schritt 1: Zug- und Druckstufe öffnen

Um das Fahrwerk-Setup unbeeinflusst anzupassen, sollten zunächst alle Dämpfungseinstellungen vollständig geöffnet werden. Heißt: Zugstufe – den roten Drehknopf – gegen den Uhrzeigersinn und bis zum Anschlag herausdrehen. Bei einem Simplon-MTB wird das mit einem Plus- und Minus-Zeichen verdeutlicht. Danach ist die Druckstufe dran. Hier den Hebel (Drehknopf) einfach auf die kleinste Stufe stellen. 

Gut zu wissen: Bei einem Bike mit Remote-Lockout öffne auch diesen Hebel vor dem Setup-Prozess.    
 

Schritt 2: Luft ablassen und Federweg bestimmen

Im nächsten Schritt ist „Luft ablassen“ angesagt. Also runter mit der Ventilkappe und rauf mit der Dämpferpumpe. Immer darauf achten, dass die Pumpe gerade am Ventil aufsitzt, damit das Gewinde nicht beschädigt wird. Lasse nun die komplette Luft aus Gabel und Dämpfer entweichen. 

Drücke anschließend den O-Ring, oder – falls kein Gummiring-Marker vorhanden ist – einen locker befestigten Kabelbinder bis an die Gabeldichtung. Stütze dich mit beiden Händen auf den Lenker und komprimiere so nacheinander Gabel und Dämpfer bis zum spürbaren Anschlag. Dazu ist meist etwas Kraft nötig.

Jetzt kommt die Dämpferpumpe erneut zum Einsatz. Befülle die Federelemente mit etwa 50 PSI. So ziehen sich Federgabel und Dämpfer wieder langsam auseinander. Orientiere dich immer an den Luftdruck-Empfehlungen des Herstellers. 

Im ausgezogenen Zustand misst man die Distanz zwischen dem Dichtring und dem O-Ring. Notiere dir die Messwerte für Gabel und Dämpfer und schiebe den O-Ring danach wieder bis zum Anschlag herunter. 
 

Schritt 3: Einstellung des SAG

Bei Schritt 3 kommt der SAG ins Spiel. Für alle, die mit dem Begriff (noch) nichts anfangen können: Damit ist der Negativfederweg gemeint. Er beschreibt den Teil des Federwegs, der ausschließlich durch das Gewicht des Fahrers komprimiert wird.

Um ihn zu bestimmen, steige auf dein Bike und nimm dabei deine übliche Fahrposition ein. Nicht zu weit nach vorne, aber auch nicht zu weit nach hinten gelehnt. Ob Helfer oder Wand – suche dir für dein Vorhaben einen Stabilisator.

Tipp: Wer häufig mit Rucksack unterwegs ist, sollte das auch bei der Einstellung berücksichtigen und ihn gleich entsprechend befüllt aufsetzen.  

Dann schiebst du den O-Ring (oder Kabelbinder) bis zum Anschlag nach oben. Achte beim Absteigen darauf, dass du keine ruckartigen Bewegungen machst oder zu viel Druck auf das Bike ausübst. Beides würde die Negativfederung verfälschen. 

Als Nächstes wird der individuelle SAG-Wert bestimmt. Dieser errechnet sich wie folgt: Man dividiert den gerade gemessenen Federweg mit dem maximalen Federweg des Bikes und multipliziert ihn mit 100. Dann erhältst du den SAG in Prozent.

Bei Simplon gelten folgende Richtwerte:

  • CC/Marathon: 20 bis 25 %
  • All Mountain: 25 bis 30 %
  • Enduro: 25 bis 35 %
  • Freeride: 30 bis 40 %

Zur Orientierung: Bist du eher im Marathon-Bereich unterwegs, liegt der SAG bei etwa 20 bis 25 Prozent. Der Wert ist etwas geringer, da ein geringerer Federweg nötig ist. Freerider, die ausschließlich auf abfahrtsorientierten Strecken fahren und einen größeren Federweg benötigen, haben in der Regel auch einen größeren SAG.

An unseren Simplon-Bikes befindet sich am Dämpfer eine Skala, an der man den SAG problemlos ablesen kann. Um auf die optimale Einstellung zu kommen, ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Im Ausschlussverfahren wird immer mal etwas Luft dazugegeben bzw. abgelassen. Solange, bis der vorher errechnete SAG-Sollwert erreicht ist.

Tipp zum Abschluss: Komprimiere den Hinterbau erneut, indem du einmal kraftvoll auf das Hinterrad steigst und dich in den Hinterbau fallen lässt. Wenn hierbei der O-Ring nicht vom Dämpfer-Kolben rutscht – Daumen hoch!

Schritt 4: Rebound einstellen

Die Zugstufe, auch „Rebound“ genannt, wird in Schritt 4 genauer unter die Lupe genommen. Wie die Druckstufe, so wird auch sie über einen Ölkreislauf geregelt und legt die Ausfedergeschwindigkeit des Fahrwerks fest.

Grundsätzlich gilt: Ein höheres Gewicht des Fahrers geht mit einer höheren Federhärte einher, wodurch die Zugstufe erhöht werden muss. 

Wie man die Wirkung der Zugstufe einstellt? Gib dazu dein gesamtes Körpergewicht auf die Federgabel und lass blitzartig wieder los. Der Dämpfer sollte so schnell wieder herausfahren, dass das Rad gerade nicht mehr den Boden verlässt. Das machst du sowohl am Vorderrad als auch am Heck. Vortasten lautet hier die Devise! 
 

Schritt 5: Testen, testen, testen!

Das Grund-Setup ist jetzt ermittelt. Nimm dir nun ausreichend Zeit, um die Feinjustierung an deinem Bike vorzunehmen. Suche dir dazu eine kurze, aber aussagekräftige Referenzstrecke aus. Idealerweise beinhaltet der Trail einen knackigen Anstieg, mehrere Wurzelpassagen, kleinere Drops und Sprünge. 

Wichtig ist: Ändere danach immer nur einen Parameter. Also nicht etwa Zug- und Druckstufe gleichzeitig. Denn wenn du die (eine) Einstellung danach in der Praxis ausprobierst, erkennst du sofort, welche Auswirkung sie hat.

 

Falls du weitere Fragen zum Fahrwerk-Setup hast, dann schreibe uns doch unter office@simplon.at – unsere Simplon-Experten haben immer passende Tipps und Tricks parat! Oder lass dir gleich alles perfekt einstellen bei deinem Händler vor Ort!

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