News-Update von Stefan Vollbach
Der CEO von SIMPLON spricht über aktuelle Geschehnisse, Herausforderungen in der Fahrradbranche und Neues aus der Zentrale.
Der CEO von SIMPLON spricht über aktuelle Geschehnisse, Herausforderungen in der Fahrradbranche und Neues aus der Zentrale.
Es ist kein Geheimnis: Zahlreiche Branchen sind aktuell von Lieferkettenproblemen betroffen. Im medialen Mittelpunkt sind vor allem die Automobilindustrie und die Holzindustrie. Was viele nicht wissen, auch die Fahrradbranche trifft es hart.
Ein Update darüber, wie sich Lockdowns, Engpässe und schwierige politische Situationen derzeit auf die Bike-Industrie auswirken, gibt Stefan Vollbach. Der CEO von SIMPLON berichtet außerdem über die derzeitige Lage bei SIMPLON. Last but not least verrät er, wann das neue Experience Center seine Pforten öffnen wird.
Die Pandemie im vergangenen Jahr ließ kaum einen Wirtschaftszweig unbeschadet, und auch die Fahrradhersteller blieben nicht verschont. Die Nachfrage nach Bikes ist weiter gestiegen. In Österreich wurde im Jahr 2020 mit 496.000 verkauften Fahrrädern das höchste Marktvolumen seit Beginn der Erhebungen erreicht. Was den Handel erfreut, ist der Hersteller Leid. Denn: Durch die mehrmaligen Lockdowns mussten die Produktionsstätten schließen. Dies war der Beginn von Kapazitätsproblemen, und es kam zunehmend zu Rückständen.
Aktuell hat sich die kurzfristig übersteigerte Nachfrage nach dem Zweirad zwar leicht gebessert, die Nachfrage nach Bikes bleibt aber nach wie vor sehr hoch.
In Vietnam werden die Rahmen der SIMPLON Bikes hergestellt. Trotz hoher Motivation der Mitarbeiter kann dort zurzeit nicht im Vollbetrieb gearbeitet werden. Der Grund: Ein monatelanger Lockdown bremste die Produktion aus. Trotz Corona-Testungen und obwohl kein positiver Fall nachweisbar war, wurde der Standort geschlossen. Vor der Schließung stellte man die gesamte Belegschaft vor die Entscheidung, entweder während der Dauer des Lockdowns im Werk zu bleiben oder den gesamten Zeitraum zu Hause zu verbringen.
200 engagierte Mitarbeiter von insgesamt 700 Mitarbeitern haben in der schwierigen Zeit alles gegeben und vollen Einsatz gezeigt. Mittlerweile hat sich die Situation entspannt, und die Lockdown-Regeln wurden aufgelockert. Bis alle 700 Personen wieder voll im Einsatz sein dürfen, wird es jedoch vermutlich noch bis Dezember dauern.
Am Standort in China konnte zwar die gesamte Belegschaft im vollen Ausmaß arbeiten, jedoch ohne elektrische Unterstützung. Grund dafür: die Energiekrise, die eine Abschaltung des Stroms mit sich zog. Während es anfangs zwei Tage in der Woche ohne Strom zu überbrücken galt, stieg die Zahl der stromlosen Tage auf fünf. Die Konsequenz daraus: Als Alternative wurden dieselbetriebene Generatoren beschafft.
Ein weiteres Problem in China stellt der Mangel an Carbon dar. Aufgrund von angespannten politischen Beziehungen im Land ist die Beschaffung nur über komplizierte Umwege möglich, wodurch längere Lieferzeiten in Kauf genommen werden müssen.
Die Geschehnisse am Weltmarkt treffen natürlich auch SIMPLON. Nichtsdestotrotz läuft die Produktion gut. Möglich macht’s die gesamte SIMPLON-Crew, die tagtäglich ihr Improvisationstalent unter Beweis stellt. Das Ziel: Verzögerungen zu vermeiden beziehungsweise so kurz wie möglich zu halten.
Eine weitere Herausforderung – positiver Natur – ist der aktuelle (vorübergehende!) Bestellstopp. Wohl- und Übeltäter zugleich sind in diesem Fall die Händler, die von den Produktneuheiten für das Jahr 2022 genauso begeistert sind wie die Kunden selbst. Um allerdings dem Team die Zeit zur sorgfältigen Abarbeitung des hohen Bestellvolumens einzuräumen, wurde ein temporärer Bestellstopp bei den Händlern eingerichtet.
Abschließend erzählt Stefan Vollbach über die baulichen Entwicklungen bei SIMPLON, die seit April 2021 durchgeführt werden: Rund 90 Meter Luftlinie von der Fertigung entfernt, befindet sich das neue Experience Center. Zukünftig sind dort auch Abteilungen wie Entwicklung, Produktmanagement, Marketing und Vertrieb angesiedelt. Zeitgleich wird die bestehende Fertigung optimiert.
Im Jahr 2022 öffnet das neue Experience Center seine Pforten. Was Besucher dort erwartet? Unter anderem ein 3D-Bodyscanner. Er unterstützt dabei, die optimalen Maße für die individuelle Anpassung der Fahrradeinstellung zu finden. Weitere Informationen dazu liest du im Beitrag zum Thema Body-Scanning.