

Der E-Bike-Motor einfach erklärt
Im SIMPLON Magazin erfährst du, warum heute nicht mehr nur die Leistung des Motors, sondern vielmehr das ganzheitliche Motorenkonzept eine Rolle spielt.
Der E-Bike-Motor ist das Herzstück des E-Bikes
Aber was ist ein E-Bike-Motor eigentlich? Vereinfacht handelt es sich dabei um einen elektrischen Antrieb, der den Fahrradfahrer beim Treten unterstützt. Er sorgt dafür, dass du mit weniger Kraftaufwand schneller und leichter fahren kannst – besonders bergauf, bei Gegenwind oder bie längeren Strecken.
Die wichtigsten Komponenten:
- Motor: erzeugt die Tretunterstützung. Bei SIMPLON Fahrrädern sitzt der Motor im Tretlagerbereich. Dieser sogenannte “Mittelmotor” ermöglicht ein sehr natürliches Fahrgefühl und eine optimale Gewichtsverteilung.
- Akku: liefert den Strom für den Motor
- Sensoren: messen Trittfrequenz, Drehmoment sowie Geschwindigkeit und regeln die Unterstützung
- Bedieneinheit am Lenker: hier stellst du Unterstützungsstufen ein und bekommst Infos (z. B. Akkustand)
Wie genau funktioniert ein E-Bike-Motor?
Der E-Bike-Motor wird durch einen Akku mit Energie versorgt und arbeitet nur, wenn du in die Pedale trittst. Sobald du losradelst, registrieren Sensoren, dass du dich bewegst. Diese Sensoren messen, wie stark und wie schnell du trittst. Der Motor reagiert darauf und gibt dir – je nach eingestellter Unterstützungsstufe – mehr oder weniger elektrische Hilfe. Du kannst die Stufen über ein kleines Bedienfeld am Lenker einstellen, zum Beispiel „Eco“ für leichte Unterstützung oder „Turbo“ für volle Power. Der Strom für den Motor kommt aus dem Akku, der bei SIMPLON Bikes am Rahmen sitzt.
Die Unterstützungsstufen eines E-Bikes
Die meisten Motoren bieten 3–5 Unterstützungsstufen (z. B. Eco, Tour, Sport, Turbo), die du je nach Bedarf wählen kannst. Je höher die Stufe, desto mehr Unterstützung – aber auch höherer Energieverbrauch.
Innerhalb der EU ist gesetzlich geregelt, wie schnell ein E-Bike maximal fahren darf. “Pedelecs” nennt man alle klassischen E-Bikes, die bis zu 25 km/h unterstützen. Hier hat die Motorleistung maximal 250 Watt und es besteht keine Helmpflicht. Dem gegenüber stehen “S-Pedelecs”. Da sie bis zu 45 km/h unterstützen, gelten sie bereits als Kleinkrafträder, bei deren Nutzung Versicherungspflicht und Helmpflicht besteht.
Reichweite und Langlebigkeit
Wie lange hält ein Akku?
Ein moderner E-Bike-Akku hält etwa 500 bis 1.000 vollständige Ladezyklen. Je nach Nutzung entspricht das 3 bis 7 Jahren Lebensdauer. Entscheidend sind dabei: wie oft du lädst, wie du den Akku lagerst und wie du fährst. Akkus mögen es nicht, komplett entladen oder dauerhaft vollgeladen zu werden. 20–80 % Ladung ist ideal.
Je mehr du mit Unterstützung fahren willst, desto größer sollte der Akku sein:
- Stadt & kurze Strecken: 300–500 Wh reichen oft
- Touren & Berge: 625–750 Wh + DualBattery oder Range Extender
Und wie langlebig ist ein E-Bike-Motor?
Ein hochwertiger E-Bike-Motor hält oft über 15.000 bis 25.000 Kilometer, teilweise deutlich mehr – abhängig von Modell, Wartung, Einsatz und Pflege. In der Regel sind Mittelmotoren robuster als Nabenmotoren, weil sie besser gekühlt und geschützt sind.
Extra Reichweite: Dual Battery vs. Range Extender
Wer mit dem E-Bike besonders weite Strecken zurücklegen möchte, steht oft vor der Frage: Reicht ein Akku – oder braucht es zusätzliche Energie? Zwei Lösungen bieten sich dafür an: DualBattery-Systeme und sogenannte Range Extender. Beide erhöhen die Reichweite, unterscheiden sich jedoch in Funktion und Einsatzzweck.
Bei einem DualBattery-System sind zwei vollwertige Akkus fest mit dem E-Bike verbunden. Sie liefern gemeinsam – je nach System – bis zu 1.600 Wh Energie (z.B. wie beim Cure :e) und werden vom Motor intelligent angesteuert. Diese Lösung eignet sich vor allem für Vielfahrer, Pendler oder längere Touren mit viel Höhenmetern, bei denen dauerhaft viel Energie gebraucht wird.
Mehr über Doppelakkus
Ein Range Extender hingegen ist ein mobiler Zusatzakku mit geringerer Kapazität, der bei Bedarf ergänzt werden kann – oft dort, wo sonst ein Flaschenhalter sitzt. Besonders bei leichten E-Bikes oder sportlichen Modellen, wie etwa dem Rapcon :ePinion, ist diese Lösung beliebt: Sie bleibt flexibel, spart Gewicht und liefert dann Energie, wenn es wirklich nötig ist. Viele Systeme ermöglichen ein einfaches Nachrüsten des Range Extenders.
Auf die Motorleistung kommt es an
Je stärker der Motor des E-Bikes ist, desto besser. Das hört man immer wieder, aber stimmt das wirklich?
Wer in der Beschreibung eines E-Bike-Motors nach der Leistung sucht, muss nach der Wattzahl beziehungsweise der sogenannten Nennleistung Ausschau halten. Die gesetzlich vorgeschriebene Durchschnittsleistung liegt bei 250 Watt in einem Zeitraum von 30 Minuten. Während der Beschleunigungsphasen etwa beim Anfahren gibt der Motor jedoch kurzfristig deutlich höhere Leistungen ab. Die Antriebskraft des Motors wird durch das Drehmoment in Newtonmeter (Nm) angegeben.
Mehr Watt oder Newtonmeter bedeuten nicht immer, dass der Motor auch eine bessere Performance bringt. Vielmehr kommt es auf das Gesamtkonzept aus Akku, Integration, Leistung und dem Einsatzzweck an.
6 Einflüsse auf die Performance deines E-Bikes
Nicht nur die Leistung bestimmt, ob du deine Mitfahrer hinter dir lässt. Folgende Faktoren beeinflussen die Perfomance von E-Bikes ebenso wie der Motor selbst:
1. Möglichkeiten der Integration
Die Art der Integration beeinflusst in erster Linie das optische Erscheinungsbild deines E-Bikes. Während E-Bikes vor einigen Jahren schon auf den ersten Blick als solche erkennbar waren, versteckt sich der Motor heute im Rahmen, und der Akku ist harmonisch im Unterrohr integriert.
2. Die Ergonomie
Was die Ergonomie deines Fahrrads mit dem E-Bike-Motor zu tun hat? So einiges, denn je nachdem, wo sich das Energiebündel befindet, erfolgt dort auch die Kraftübertragung. Vergleicht man Mittel- und Hinterradmotor miteinander, so entscheidet Ersterer in Sachen Gewichtsverteilung das Rennen für sich. Durch die Position an der Kurbel ist nämlich ein zentraler Schwerpunkt und damit ein agiles Handling gegeben. Deshalb setzen wir bei SIMPLON auf E-Bikes mit Mittelradmotoren.
3. Der Akku
Beim E-Bike kommt ein Motor selten allein, denn ohne Akku wäre es nicht möglich, das Herzstück eines Elektro-Fahrrades überhaupt in Schwung zu bringen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Leistung der Motor hat, desto größer muss der Akku sein. Deshalb ist es wichtig, bei der Wahl des Akkukonzepts dieses immer in Verbindung mit dem Motor zu betrachten.
Weitere entscheidungsrelevante Kriterien sind die Fahrzeiten und die Ladeinfrastruktur. Meist reicht ein Standard-Akku völlig aus. Doch je kraftvoller die Unterstützung beim Fahren ist, desto schneller entlädt sich er Akku. Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn, schon bei längeren Tagestouren mit vielen Höhenmetern ein modulares System wie beispielsweise Bosch DualBattery zu verwenden. Hinsichtlich Ladeinfrastruktur wird zwischen fest verbauten und entnehmbaren Akkus unterschieden.
4. Die Individualisierungs-Optionen
Mit Individualisierung ist das Motorsetup gemeint. Zahlreiche Parameter lassen sich individuell auf die Bedürfnisse des Fahrers abstimmen. Meist sind voreingestellte Fahrmodi vorhanden, bei deren Anwendung entweder das Akkusparen oder eine schnelle Beschleunigung im Mittelpunkt stehen.
Ganz neu ist der Tour+-Modus der Bosch Performance Line CX – der Inbegriff für sportliche Effizienz. E-Biker, die mit diesem Fahrmodus unterwegs sind, erhalten eine komfort- und reichweitenoptimierte Unterstützung. Der Vorteil: Es ist kein Umschalten zwischen einzelnen Fahrmodi erforderlich. Bei flachen und einfachen Strecken unterstützt der Tour+-Modus nur leicht, was sich wiederum positiv auf die Reichweite auswirkt. Auf anspruchsvolleren Passagen wird die Unterstützung situativ auf den Pedaldruck angepasst. Dadurch werden Steigungen erfolgreich gemeistert.
5. Die Motorkraft
Die Kraft des Motors wird über das Drehmoment ausgedrückt. Ihre Energie ziehen die Kraftpakete aus dem Akku, dessen Durchhaltevermögen von der Motorleistung und seinem Verbrauch abhängt.
6. Das Gewicht des Motors
Das Gewicht des Motors wirkt sich unmittelbar auf das Gesamtgewicht des Bikes aus und spielt daher eine wesentliche Rolle. Weitere Einflussfaktoren: die Montage- und Integrationsmöglichkeiten am Rahmen sowie zusätzliche Hardware und der Akku.
Welcher E-Bike-Motor ist der richtige für mich?
Das hängt ganz davon ab, wie du dein E-Bike nutzt und welche Fahreigenschaften dir wichtig sind. Wer eher im Alltag, in der Stadt oder für kurze Strecken aufs Fahrrad steigt, für den reicht meist ein leiser, leichter Motor mit natürlicher Unterstützung. Sportliche Fahrer, die Berge und lange Touren lieben, haben mit einem starken Mittelmotor mit viel Drehmoment besonders viel Freude. Erfahre mehr über die E-Bike-Motore, die wir in unseren SIMPLON Bikes verbaut haben.